Das Werk des Malers Florian Süssmayr (*1963) ist durch eine konsequent reduzierte Farbpalette und eine beinahe filmische Ästhetik geprägt und zeichnet sich so durch einen unverwechselbaren Stil aus, der heute als ikonisch gilt. Seine melancholisch anmutenden Landschaften, Stadtansichten und Interiors, aber vor allem seine (Selbst)Porträts erscheinen, verblassten, in Grau- und Sepiatönen gehaltenen Fotos gleich, wie eingefrorene Momente voller Bedeutung und suggestiver Kraft. Sie gebären sich mal düster und unheimlich, mal aber auch verheißungsvoll und atemberaubend, als würde jedes Bild und insbesondere jedes Gesicht in das man blickt das Versprechen eines Narrativs in sich tragen.
Süssmayr, in München geboren und dort in den 1980er Jahren in der Punk- und Musikszene aktiv, arbeitete in den 1990er Jahren an Filmsets von Doris Dörrie und Romuald Karmakar in den Bereichen Licht und Kamera bis er sich ab 1997 als Autodidakt vollständig der Malerei widmete.
So ist es kaum verwunderlich, dass seine Bilder wie Erinnerungsfragmente oder Szenen einer Traumhandlung erscheinen und doch fast immer auf reale Orte (die manchmal auch Tatorte sind) und Menschen zurückzuführen sind.
Nicht selten präsentiert Florian Süssmayr, der seit einigen Jahren in Genua lebt und arbeitet, seine Ausstellungen als Rauminszenierungen, wie in Selbstporträt (2017) in der Galerie Schöttle, München, in der gemalte Werkserien mit den monumental inszenierten fotografischen Vorlagen in einen Dialog treten. Eine ähnliche Strategie verfolgte auch seine große Retrospektive in der Kunsthalle Darmstadt im Jahre 2016, wie auch in Ausstellungen im BÇOA und in der Nicholas Robinson Gallery, New York, der Johnen Galerie, Berlin, dem Haus der Kunst und der Pinakothek der Moderne, München und zuletzt in den weitläufigen, historischen Räumen von Schloss Miltach, ehemals im Besitz des Wittelsbacher Hochadelsgeschlechts.
Süssmayrs Arbeiten befinden sich in zahlreichen Sammlungen, u.a. in der Fondation Francès, Senlis, Frankreich, im HISCOX, London, und in der Sammlung Herzog Franz von Bayern, München