Der in Brüssel lebende Künstler Patrick Tresset (*1967) entwickelt und präsentiert theatralische Installationen, in denen Roboter als zeichnende Maschinen auftreten. Er verwendet dabei computergestützte Systeme, die das Wesen künstlerisch-expressiver Ausdrucksformen erforschen und simulieren, um sie dann unmittelbar auf das Tun und die

Aktionen der Maschinen zu übertragen. Diese scheinen in der Folge menschliches Verhalten zu imitieren, agieren dabei aber absolut autonom und individuell. Die Betrachtenden dieser Inszenierungen vergleichen so das Handeln der Roboter unwillkürlich mit eigenen Wesenszügen - wobei deren archaisch-mechanisches Erscheinungsbild in den Hintergrund tritt und sie schließlich wie echte „Lebewesen“ wirken.

Tresset, ursprünglich Maler und Zeichner, gehört zu einer Generation von Künstlerinnen und Künstlern, die früh aus der Computerabteilung des Goldsmiths College in London hervorgegangen sind. Dort leitete der gebürtige Franzose ein Projekt das darauf abzielte, den Prozess des Zeichnens zu analysieren und zu modellieren, um damit seine innere Struktur zu verstehen. Patrick Tresset hat zudem Forschungsarbeiten in den Bereichen Computerästhetik, soziale Robotik, Zeichenforschung und künstliche Intelligenz veröffentlicht.

Seit 2011 werden seine Arbeiten in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, unter anderem in Zusammenarbeit mit bedeutenden Museen wie dem Centre Pompidou, Paris, der Prada Foundation, Mailand, der Tate Modern, London, dem MMCA, Seoul, dem Grand Palais, Paris, dem BOZAR, Brüssel, dem TAM, Peking, dem McaM, Shanghai, dem Mori Museum,Tokio und dem Museum Frieder Burda in Baden-Baden. Seine Installationen wurden zudem mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen bedacht (Lumens, Ars Electronica, NTAA, Japan Media Festival).